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sino marketing kommunikation | Blog
  Sicher: Wir leben in einer Mitteilungsgesellschaft. Nahezu jeder glaubt, etwas sagen, schreiben oder twittern zu müssen. Grundsätzlich ist ein solcher Drang keineswegs gegen die Menschenwürde. Er gerät erst dann zur Unerträglichkeit, so inhaltsleer geschwafelt wird.
 
Ich hoffe nicht, dieser Schwätzer-Gemeinde anzugehören. Und so versuche ich mich im Schreiben von Blogs. Wobei es mir eine dankend angenommene Freude wäre, so der eine oder andere Vermerk zu Resonanzen führen könnte.

 

Kommunikation | Wirtschaft | Fingerübungen
Armutszeugnis
Die deutsche Industrie und die Frage nach ihren Sozial-Signalen
Frankfurt am Main, 7. März 2018 - SI/
 
Schon klar, dass die betriebliche Sozialpolitik der Industriemagnaten des 19. Jahrhunderts wie Alfred Krupp oder Werner von Siemens eine patriarchalische war und dem Zweck diente, die Beschäftigten über soziale Leistungen wie Kranken- und Unfallversicherung, Wohnungen, Kindergärten und Krankenhäuser an das Unternehmen moralisch zu binden. Im Sinne von: Wer revoltiert schon, wenn er und seine Familie von mir umfassend versorgt werden.
 
Mag sein, dass Amazon, JP Morgen Chase, die von Warren Buffett geführte Holding Berkshire Hathaway und Apple nicht unbedingt als die "Heiligen Vier" in die Geschichte der USA eingehen müssen, nur weil sie die Idee verfolgen, sich um die medizinische Versorgung ihrer amerikanischen Beschäftigten zu kümmern. Indem sie entsprechende Unternehmen gründen oder Krankenhäuser bauen, die dann als neue Konzernzweige ihre Blüten treiben, will sagen weitere Milliarden-Einnahmen generieren. Womit sie genau das tun, was Krupp und Siemens einst getan: Sie legen ihrem Profit-Streben klar kalkuliert ein soziales Deckmäntelchen um.
 
Gleichwohl: All die Genannten sind getragen von sozialem Einsatz und setzen dadurch ein Signal. Das, wenn auch nur zart, zum Ausdruck bringt, dass ihnen die Beschäftigten mehr sind als Akten. In ihrem Denken und Handeln schwingt durchaus etwas mit, das mit Menschlichkeit zu beschreiben keineswegs vermessen.
 
Freilich, es bleiben Fragen. Vor allem die: Wo ist hier die deutsche Industrie? Wann setzt sie ihre Sozial-Signale? Und wie, bitte schön, ist die Tatsache aufzunehmen, dass man sich stets aufs Neue allein mit Umsatzzahlen brüstet? Als Armutszeugnis etwa?
 
Aber ja, als Armutszeugnis natürlich. Als was sonst.
 
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Kindergarten-Kinder
Nachdenkliches über bestimmte Führungsherrschaften
Frankfurt am Main, 30. April 2017 - SI/
 
Diese Geschichte ist schon etwas her. Trotzdem verlangt sie ein Zurück ins Heute. Weil ihre Botschaft nicht oft genug aufgegriffen werden kann. Allerdings: Ändern wird sich freilich nichts.
 
Worum geht es?
 
Gestern schrieb Jürgen Dunsch in der FAZ einen Artikel über die UBS. Anlass waren die sensationell guten Zahlen, mit denen die größte Schweizer Bank im 1. Quartal aufwarten konnte. Doch Dunsch nutzte den Bericht zusätzlich, um die jüngere Vergangenheit der Bank ins Visier zu nehmen, übrigens ein Blick in die Schlangengrube führungstechnischer Hybris. Auch wenn die Finanzkrise 2008 nahezu alle Bankinstitute unrühmlich aussehen ließ, das damalige "UBS-Debakel", wie Dunsch es nennt, war weitgehend hausgemacht. Verantwortlich für diesen Niedergang Marcel Ospel. Als Präsident hatte er die UBS einer Zocker-Mentalität unterworfen und umsichtiges Denken und Handeln durch Gier und unkontrolliertes Risiko ersetzt. Mit dem Ergebnis, dass die ehrenwerte schweizerische Bankinstitution 2008 mit einem Jahresverlust von über 13 Milliarden Euro in der Kreide stand.
 
Ich denke: Herren wie Ospel sollten öfter mal zum Duden greifen und nachschlagen, was unter "Manager" steht. Dann wüssten sie, dass der Manager eine leitende Persönlichkeit ist. Also jemand, der Unternehmen und Beschäftigte verantwortungsvoll führt und als Persönlichkeit - gemäß dem englischen Philosophen und Vordenker der Aufklärung John Locke - ein intelligenter Akteur ist, fähig zum Gesetz sowie zu Glück und Leiden.
 
Ob all das auf besagte Herrschaften zutrifft, kann getrost bezweifelt werden. Weil sie weder verantwortungsvoll noch intelligent führen, weder um die der Gemeinschaft dienenden Gesetze wissen, noch Glück wie Leiden bei anderen wahrnehmen. Wir müssen uns vielmehr damit begnügen, in ihnen menschliche Wesen vor uns zu haben mit dem Horizont kleiner Jungs, die gleich diesen alles platt machen und brüllend mit den Füßen stampfen, um zu bekommen, was sie wollen. Es sind leider die Ospels dieser Welt, die weitgehend die Geschicke internationaler Unternehmen bestimmen. Und das auf dem Niveau von Kindergarten-Kindern.
 
Wie gesagt: Diese Botschaft kann nicht oft genug aufgegriffen werden, und ändern wird sich an dem Ganzen nichts.
 
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xing